Wir... die Kinder des Gestern


Malyrische GedankenGemälde, von fragil bis hartbitter
Malerisch-Lyrische Kunstausstellung von Gudrun Adrion und Fredi  M. Uhlig
Malerei & Lyrik - Plastiken & Lyrik - Objekte & Lyrik

Orte und Termine der Lesungen / Kunstausstellungen werden frühzeitig bekannt gegeben.

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Das Plakat zur Lesung / Kunstausstellung

Wir… die Kinder des Gestern

Unmittelbar nach der Geburt, hatte man damit begonnen, über unser mitgebrachtes, unbefangenes Wesen, eine fremde Identität anzulegen, weil man fast überall davon ausging, das die jeweilige Lebensform in die einer hineingeboren wurde, die einzig Richtige sei.

Als ein noch unbestelltes Beet, griffen wir dann lernbegierig nach dem uns Dargebotenen und nahmen es in uns auf… angefeuert von den eindringlichen Klängen „Richtig“ oder „Falsch“, „Gut“ oder „Böse“. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nichts von der Lebensweise der Erwachsenen, über die in einem Buch geschrieben steht: „… denn sie wissen nicht was sie tun.“ Und so kam es, das die, die nicht wussten was sie taten, uns beibringen wollten, was wir zu tun hatten.

Also stülpten sie uns ihre Verhaltens- und Denkweisen über, die keine Freiheit zuließen, sondern von Zwängen und Vorschriften durchtränkt, das Dasein zu einem üblen Erlebnis herunter würdigten. Da es jedoch immer wieder Ungehorsame gab, die nicht auf das hörten, was die sagten, von denen in einem Buch steht, das sie nicht wissen was sie tun… sondern die Lebens- und Denkweise der Gesellschaft in die sie hineingeworfen wurden in Frage stellten, erhielten diese eine Einsicht, die einem nur gewährt wird, wenn er das in Frage stellt, was ihm von denen anerzogen wurde, die nicht wissen was sie tun.

Deshalb sind wir heute hier. Deshalb geben wir diese Ausstellung und deshalb erzählen wir, im künstlerischen Gewand gekleidet, von den Spuren, die sie in uns hinterließen.

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Das Buch. Niederschrift der Lesung

Wir wissen nun darum, dass uns Menschen erzogen, die nicht wussten was sie taten, weil sie Autoritätsabhängig waren.

Wir wissen nun darum, dass sie ihr Gedankenungut in unseren Kopf pflanzten, das bis an unser Lebensende in uns haften bleibt, wenn wir uns nicht damit auseinandersetzen.

Wir wissen nun um das Elend, das sie in sich trugen… und wie selbstverständlich an uns weiter reichten, weil sie nie etwas hinterfragten, sondern nur irgendwelchen Führern folgten.

Wir wissen nun darum, dass manche von ihnen nur unser Bestes wollten… jedoch war das, was sie für das Beste hielten, für viele vernichtend.

Wir wissen von den trübsinnigen Bemühungen der Gestrigen, die Zukünftigen nach ihrem Bilde zu formen.

Wir wissen von der bedrückenden Melodie, vieler ungelebter Leben.

Wir wissen darum, dass wir nicht wir selbst sind, sondern nur das geprägte Ergebnis gestriger Bemühungen.

Wir sind nicht wir selbst. Wir sind ein Produkt, geprägt nach gestrigen Meinungen und Vorstellungen.

Und wie falsch die gestrigen Meinungen und Vorstellungen waren, zeigt uns die heutige Entwicklung der Welt. Sie ist der Spiegel unseres Denkens und Handelns. Sie ist das, was wir, alle gemeinsam, daraus gemacht haben, oder als Zuschauer zuließen... was daraus gemacht wurde.

Wir haben unsere eigene Verantwortlichkeit für unser Leben und die Entwicklung der Erde, in fremde Hände gegeben... so, wie es uns die Gestrigen antrainierten. Wir sind geprägte Ergebnisse ... innerlich ... im Kopf. Wir folgen nicht uns selbst. Wir sind zu funktionellen Sklaven abgerichtet worden. Das ist unser Erbe, das wir kritiklos übernommen haben.

Fredi  M. Uhlig